Freimaurer unterstützen die Wolfenbütteler Suppenküche mit einer 6500-Euro-Spende – Leiterin Anja Kröger: Die Zahl der Gäste nimmt stetig zu
„Wir können die Welt nicht retten“
sagt Anja Kröger unumwunden in aller Nüchternheit. Doch was sie als Leiterin der Ökumenischen Suppenküche im Roncalli-Haus am Harztorwall 2 in Wolfenbüttel gemeinsam mit insgesamt rund 50 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern leistet, das ist durchaus ein bedeutsamer Beitrag für eine bessere Welt. Und genau aus diesem Grund hat die Wolfenbütteler Freimaurer-Loge Wilhelm zu den drei Säulen mit ihren Partnern die wohltätige Einrichtung mit einer Spende in Höhe von 6.500 Euro bedacht.
Gesammelt wurde das Geld während der zahlreichen Veranstaltungen des Wolfenbüttler Freimaurer-Festivals im Verlauf des Jahres, initiiert vom Freimaurer-Distrikt NiedersachsenSachsen-Anhalt gehörten dazu unter anderem Vorträge, Konzerte, Theateraufführungen und Kunstausstellungen. Die Spendensumme von rund 2.500 Euro stockten die Wolfenbütteler Loge sowie der Logen-Sozialverein Humanitas um jeweils 1.000 Euro auf, der Distrikt und das Freimaurerische Hilfswerk (Berlin) erhöhten auf schließlich 6.500 Euro.
Zur Spendenübergabe am Montag begrüßte Anja Kröger ihre Gäste im Speisesaal im Roncalli-Haus am gedeckten Tisch zu Kaffee, Stollen und Gebäck. Namens des Suppenküchen-Teams nahm sie erfreut und dankbar den symbolischen Scheck von Georg Backhaus, Meister vom Stuhl der Wolfenbütteler Loge, Wolfgang Ulrich, Sozialverein Humanitas, sowie den Vertretern des Distriks, Alexander Trettin und Dennis Holewa, entgegen.
Ernste Töne schlug Anja Kröger an, als sie über die aktuelle Arbeit der Suppenküche berichtete:
„Jeden Tag suchen uns 50 bis 60 Gäste zu den Mahlzeiten auf, und es werden zusehends immer mehr.“
Ein Indikator dafür, dass Notlagen, Bedürftigkeit und auch Einsamkeit in Wolfenbüttel offenbar zunehmen. Nach Krögers Worten machen sich inzwischen auch Menschen aus Braunschweig extra auf den Weg zur Wolfenbütteler Suppenküche. Warum?
„Die Gäste aus Braunschweig schätzen hier die angenehme Atmosphäre und unsere Gastfreunschaft.“
Anja Kröger hat auch festgestellt, dass sich die Notlagen einzelner Menschen teils dramatisch verschärfen. So hätten insbesondere ältere Menschen zunehmend Probleme, eine hinreichende medizinische Versorgung zu erlangen. Und sie nannte Fälle von plötzlichem Wohnungsverlust – weil geschäftstüchtige Eigentümer ihren Wohnraum lieber mit mehr Profit vermieten wollten.
Seit nunmehr bald drei Jahrzehnten, seit November 1996, gibt es die Suppenküche im Roncalli-Haus. Die warme Mittagszeit wird in den Monaten von November bis April täglich montags bis samstags ausgegeben. In den wärmeren Monaten von April bis September gibt es mittwochs ein Frühstücksangebot. Und durchgehend immer: ein herzliches Willkommen, Gemeinsamkeit und Aufmerksamkeit – und bei Bedarf auch gute Ratschläge.
Der Bericht Anja Krögers überzeugte die Freimauer der Wolfenbütteler Loge sowie des Landesverbands, dass ihre Spende einer segensreichen Einrichtung zugute kommt: Die Wolfenbütteler Suppenküche mitsamt dem engagiertem Helferteam ist unverzichtbar für die leider vielen Menschen in unserer Gesellschaft, die nicht am allgemeinen Wohlstand teilhaben können – und das in der starken Volkswirtschaft Deutschland, einem der reichsten Länder der Erde.
Wer mehr über die Suppenküche erfahren oder ebenfalls dafür spenden möchte: www.oekumenische-suppenkueche-wf.de
Artikel von: Thomas Stechert (tst)